Die Gemeindevertretung hat am 16. Oktober 2025 den Haushalt für das aktuelle Jahr einstimmig verabschiedet. Der Ergebnisplan weist Erträge von rund 15,5 Millionen Euro und Aufwendungen von etwa 17 Millionen Euro aus. Daraus ergibt sich ein Fehlbetrag von rund 1,4 Millionen Euro. Auch im Finanzplan liegen die Ausgaben über den Einnahmen, mit einem voraussichtlichen Minus von etwa 2 Millionen Euro zum Jahresende.
Ein Blick auf die Bilanz
Trotz des rechnerischen Fehlbetrags zeigt die Bilanz eine insgesamt solide Finanzlage.
Die Gemeinde verfügt über:
- Anlagevermögen (z. B. Gebäude, Maschinen): rund 21 Mio. €
- Umlaufvermögen (z. B. Forderungen): rund 8,8 Mio. €
- Liquide Mittel (Bankguthaben): rund 5,6 Mio. €
- Eigenkapital: rund 12 Mio. €, inklusive eines Jahresüberschusses von ca. 500.000 €
Dieser Überschuss resultiert daraus, dass die Erträge im abgelaufenen Jahr höher waren als die Aufwendungen. Auch für den Jahresabschluss 2024 erwartet die Verwaltung ein ähnlich positives Ergebnis – ein erfreuliches Signal für die Gemeinde.
Wichtige Einnahmen – zu den größten Einnahmequellen zählen:
- Gewerbesteuer: 5.300.000 €
- Gemeindeanteil an der Einkommensteuer: 3.000.000 €
- Grundsteuer A + B: 1.000.000 €
Zum Vergleich: Die Schlüsselzuweisungen des Landes sinken deutlich – von 2.000.000 € im Jahr 2024 auf nur noch 174.000 € im Jahr 2025. Grund dafür ist die hohe Finanzkraft unserer Gemeinde.
Größere Ausgabeposten:
- Kreisumlage: 3.400.000 €
- Amtsumlage: 2.200.000 €
- Gewerbesteuerumlage: 510.000 €
Geplante Investitionen:
Im Finanzplan ist eine Kreditaufnahme von rund 6,5 Millionen Euro vorgesehen, von denen etwa zwei Drittel für Baumaßnahmen bestimmt sind. Die Genehmigung hierfür muss durch die Kommunalaufsicht des Kreises Steinburg erfolgen – mit einer Kürzung ist erneut zu rechnen.
Die Kommunalaufsicht hatte bereits im Vorjahr darauf hingewiesen, dass die Gemeinde ihre Investitionsplanung kritisch prüfen müsse, da im Jahr 2023 nur 20,5 % der geplanten Maßnahmen umgesetzt wurden. Ziel sollte künftig eine Umsetzungsquote von mindestens 60 % sein.
Geplant sind unter anderem folgende Investitionen:
- Sanierung Lohmühlengebäude: 550.000 €
- Anbau Feuerwehrgerätehaus: 750.000 €
- Ausbau Kolberger Straße / Lohmühlenweg (1. Bauabschnitt): 1.600.000 €
- Notstromaggregat Klärwerk: 130.000 €
- Umbau Verkehrsanlagen Kieler Straße: 100.000 €
- Photovoltaikanlage Klärwerk: 150.000 €
- Erneuerung Wasserversorgung Jägerweg: 130.000 €
- Sanierung Regenwasserkanal Kieler Straße: 130.000 €
Da bis zur Genehmigung des Haushalts durch den Kreis wenig Zeit bleibt, ist davon auszugehen, dass nicht alle Projekte vollständig umgesetzt werden können. Die Verwaltung schlägt jedoch vor, die bereits in den Fachausschüssen im April beratenen Investitionen in vollem Umfang zu beschließen.
